Hausaufgaben zu „Nora“, „Kabale und Liebe“ und „Andorra“

Hausaufgaben zu „Nora„, „Kabale und Liebe“ und „Andorra


Die Aufgaben werden im Laufe des Tages noch vervollständigt!
(nach 22:00 Uhr kein Upload mehr)

(Anm.: Die Aufgaben wurden nicht mehr vervollständigt; der Besucher darf sich gerne daran versuchen…)

A)
1.) erledigt
2.) erledigt

B)
1.) erledigt
2.) vorläufige Regieanweisungen
3.) –

C)
1.) –



A 1.)
In der Szene, die der Textauszug beschreibt, treten zwei Personen auf: NORA und HELMER. Nora, aller Wahrscheinlichkeit nach Helmers Ehefrau, kommt gerade mit einer Tüte Makronen und anderen Dingen nach Hause, die sie zuvor eingekauft hat. Helmer beginnt eine Diskussion über diese Einkäufe und meint, dass sie sparen müssen. Daraufhin entgegnet Nora, das sie ruhig etwas verschwenden dürfen, da Helmer zukünftig mehr Geld verdienen werde. Als sie hinzufügt, dass sie bis dahin Geld leihen könnten, meint Helmer, dass er auch sterben könne. Nora scheint von diesem Gedanken weniger beeindruckt und reagiert beunruhigt.

Das Verhalten Noras, zuerst an der Tür zu lauschen, ob ihr Mann zu Hause ist, und bevor dieser den Raum betritt die Makronentüte verschwinden zu lassen und sicht den Mund abzuwischen, weist darauf hin, dass Nora ihm diesen Kauf vorenthalten möchte. Zwar will sie ihm kurz darauf ihre weiteren Einkäufe präsentieren, es geht aber nicht eindeutig aus dem Text hervor, ob auch die Makronentüte darunter ist.
Allgemein ist zu sagen, dass sich Nora und Helmer zwar nicht heftig miteinander streiten, doch aber verschiedene Auffassungen haben und diese in der vorliegenden Szene diskutieren. Ob die beiden häufiger verschiedener Meinung sind, geht daraus jedoch nicht hervor. Auffällig ist die Art, wie Helmer (dessen Vorname offenbar Torvald ist, da Nora ihn damit anspricht) seine Frau Nora begrüßt. Zunächst gibt er ihr Tiernamen und spricht ihr deren Eigenschaften zu (Lerche – zwitschern; Eichhörnchen – rumoren; Zeisig – /). Seine Reaktion auf Noras Bitte, sich die eingekauften Sachen anzuschauen, fällt aus dem Schema dieser Verniedlichungen heraus. Er antwortet mit einem kurzen und aussagekräftigen „Stör mich nicht!“. Nora stört ihn lt. Text auch nicht, sondern wartet bis Helmer aus seinem Zimmer kommt. Dies erweckt den Eindruck, dass er sich Nora gegenüber leicht überlegen fühlt und ihr gern etwas vorschreibt. Die Reaktion auf Noras Idee, man könne ja Geld borgen, kann man ähnlich verstehen: „Nora! (Tritt zu ihr und nimmt sie scherzend am Ohr.) Geht dein Leichtsinn wieder mit dir durch?“ Obwohl das Adverb „scherzend“ hinzugefügt wurde, macht diese Handlung den Eindruck, als wolle Helmer seine Frau erziehen.
Noras Versuche, ihrem Mann gut zuzureden, indem sie optimistisch auf die Zukunft blickt (→ mehr Gehalt, „dies Jahr dürfen wir uns doch wirklich ein wenig amüsieren“), scheitern, da Helmer ihre Vorstellungen mit der Hypothese, er könne durch einen Unfall sterben oder kein Geld mehr verdienen, abrupt verschwinden lässt.

A 2.)
In dem Textabschnitt geht es um den Versuch Noras, ihren Mann davon abzuhalten, zum Briefkasten zu gehen. Darin befindet sich nämlich ein Brief Krogstads an Noras Mann, in dem der Bankangestellte in Helmers Bank über Noras Unterschriftenfälschung berichtet. Sie hat nämlich, so geht aus der kurzen Einleitung hervor, einen Kreditantrag mit der Unterschrift ihres sterbenden Vaters unterzeichnet, damit Helmer einen Kuraufenthalt machen konnte. Den Antrag hatte damals Krogstad bearbeitet, dem nun die Kündigung droht und der sich mit diesem Brief davor retten will. Nora versucht jedenfalls, Helmer dazu zu bringen, nicht zum Briefkasten zu gehen. Dies erreicht sie dadurch, dass sie ihn bittet, ihr bei der Probe für den Kostümball, der am nächsten Tag stattfindet, zu helfen. Nachdem Helmer sich persönlich davon überzeugt hat, dass Nora tatsächlich alles verlernt zu haben scheint, verspricht er für den Rest des Tages mit ihr zu üben. Weitere Personen, die in der Szene vorkommen, sind Dr. Rank, ein Hausfreund, und Frau Linde, über die keine Angaben gemacht werden.

Nora verstellt sich, um ihren Mann zum Bleiben zu bringen. Zuerst versucht sie es mit Worten und bemüht sich ihm klarzumachen, dass sie noch nicht geübt habe und er deshalb bei ihr bleiben und mit ihr zusammen üben müsse. Er soll den Eindruck bekommen, dass alles an ihm liegt (Z. 7: „Ja, es ist höchst notwendig, Torvald. Aber ohne deine Hilfe komm ich nicht weiter; ich hab alles vergessen.). Als Helmer nach Briefen sehen will, muss Nora jedoch schnell handeln. Ihr überstürzter Ausruf „Nein, nein, tu’s nicht, Torvald!“(Z. 18) hätte für Helmer schon verdächtig klingen müssen, er reagiert aber gelassen und will trotzdem nachsehen. Erst als Nora am Klavier zu spielen beginnt, bleibt er stehen und will sich von ihren Fähigkeiten überzeugen. Nora sagt ihm, dass sie schreckliche Angst vor dem Auftritt habe (Z. 27) und er ihr bei den Proben helfen müsse (Z. 30-32: „Verbessere mich; und leite mich an, wie du es immer tust.“). Diese Textstelle ist ein offensichtlicher Hinweis darauf, dass Helmer eine Art Erziehungsperson für Nora darstellt, und ihr gern sagt, was sie zu tun habe (vgl. Aufgabe A1). Seine Antwort „Gern, sehr gern, […]“ (Z. 33) unterstützt diese Vermutung.
Im weiteren Gesprächsverlauf zeichnet sich wieder eine Meinungsverschiedenheit zwischen Nora und Helmer ab. Nora meint, zur Musik schnell und stürmisch tanzen zu müssen (Z. 47: „Gerade so muss es sein.“), während Helmer ein langsameres Vorgehen will (Z. 43-44: „Langsamer – langsamer“; Z. 48: „Nein, nein, so geht es nicht.“). Damit hat Nora ihren Mann davon überzeugt, dass sie die Tarantella noch nicht tanzen kann, in Wahrheit täuscht sie ihr Nichtkönnen aber vermutlich nur vor. Bei Helmer dringt immer mehr das Erzieherische durch (Z. 51: „… dann kann ich sie besser korrigieren.“; Z. 60: „… das ist ja der reine Wahnsinn!“; Z. 62-63: „Das ist doch nicht zu glauben. Du hast ja alles vergessen, was ich dir beigebracht habe.“). Bei Nora stellt man immer mehr spielerischen Drang fest, verursacht durch den Druck, Helmer vom Briefkasten fernzuhalten. Ihre Antwort auf Helmers Kommentar, sie würde tanzen, als ginge es um ihr Leben (Z. 59: „Das tut’s doch auch.“) zeigt, wie wichtig es ihr ist, dass er nichts von dem Brief bzw. ihrer Unterschriftenfälschung mitbekommt.
Zum Schluss will sie, dass Helmer ihr verspricht, den Rest des Tages bei ihr zu bleiben und zu üben, um ganz sicher gehen zu können, dass er nicht zum Briefkasten geht. Er willigt ein und vermutlich hat es Nora auch geschafft, Helmer vom Nachsehen abzuhalten – zumindest für den betreffenden Tag.

B 2.)
MILLER (der bis jetzt furchtsam auf der Seite gestanden, tritt hervor in Bewegung, wechselweis für Wut mit den Zähnen knirschend und für Angst damit klappernd). Euer Exzellenz…
PRÄSIDENT (der es nur halb gehört hat). Regt sich…
MILLER (kommt ihm näher, herzhafter). Teutsch und verständlich…
PRÄSIDENT (vor Wut blass). Was? – Was ist das? (tritt ihm näher)
MILLER (zieht sich sachte zurück). Das war nur so meine Meinung…
PRÄSIDENT (in Flammen). Ha, Spitzbube […] Man soll den Gerichtsdiener holen. (Einige von Gefolg gehen ab; der Präsident rennt voll Wut durch das Zimmer) Vater ins Zuchthaus…
FERDINAND (tritt gelassen und standhaft unter sie hin). O nicht doch […] Ich bin zugegen. (zum Präsidenten mit Unterwürfigkeit) Keine Übereilung, mein Vater…
MILLER (kommt aus einer dumpfen Betäubung zu sich selbst). Schau du nach deinem Kinde […] Es kann mir nicht fehlen beim Herzog. (Er will gehen)

B 3.)
Der Zuschauer kann am Dialogverlauf erkennen, welche Personen gleiche Interessen und Meinungen haben und was sie voneinander denken, denn das sprechen sie ziemlich deutlich aus. So sind es MILLER und der PRÄSIDENT, die sich -jeder auf den anderen wütend- die Meinung sagen, sich beschimpfen und drohen. Miller, der einfache Musikus, hatte vor dem Dialog noch Ehrfurcht vor dem vermutlich mächtigen Präsidenten, überwindet seine Angst aber, nachdem dieser kurz davor in irgendeiner Art und Weise seine Tochter eine Mähre (verachtende Bezeichnung für ein Pferd) genannt hat (Z. 3-4: „Wer das Kind eine Mähre schilt…“). Er fühlt sich persönlich dadurch angegriffen, verliert aber trotz seiner Drohung (Z. 5-6: „…und Ohrfeig um Ohrfeig – Das ist so Tax bei uns…“) nicht den Anstand und entschuldigt sich mit den Worten „Halten zu Gnaden“, wie er es auch im weiteren Dialogverlauf fortführt. Die Frau Millers hat Angst um sich, ihre Tochter und ihren Mann, das sie befürchtet, der Präsident lasse die ganze Familie einsperren oder umbringen (Z. 8-9: „…über unserm Kopf wird das Wetter zusammenschlagen.“; Z. 18-19: „Um des Himmels Willen, Mann! Du bringst Weib und Kind um.“). Der Sohn des Präsidenten, Ferdinand, reagiert zunächst eher zurückhaltend auf das Verhalten seines Vaters: „… wobei Sie sich wenigstens die Zeugen hätten ersparen können.“ (Z. 21-22)
Daraufhin wird Miller energischer und droht, den Präsidenten („den ungehobelten Gast“) zur Tür hinauszuwerfen. Der Präsident reagiert darauf wütend und will die Familie einsperren lassen, und sie seinen ganzen Zorn spüren lassen. Jetzt schaltet sich auch der Sohn Ferdinand aktiv ein und versucht, seinen Vater zu beruhigen. Gleichzeitig sagt er, dass es in seinem Herzen eine Gegend gebe, die das Wort Vater noch nie gehört habe und er nicht bis dahin vordringen solle. Gemeint ist damit vermutlich, dass er seinen Vater noch nie gehasst oder sich gegen ihn aufgelehnt hat, was er unter Umständen aber tun würde, wenn er seine Geliebte, die Tochter des Musikus Miller, verhaften würde. Miller hat vor, beim Herzog Schutz zu suchen, da er dessen Leibschneider kennt. Seine Frau soll auf die Tochter, Luise, aufpassen. Der Präsident reagiert wieder voller Zorn und droht nochmals mit Kerker.

Ferdinand äußert sich in diesem Textabschnitt nicht über seine Geliebte und nimmt sie nicht direkt in Schutz, er gibt nur bekannt, dass er sich auch gegen seinen Vater auflehnen würde, wenn dieser sich nicht beruhigt (s. o.). Die einzige Person, die sich wirklich traut, dem Präsidenten die Meinung zu sagen ist Miller. Auch wenn er kurz darauf wieder eingeschüchtert reagiert (Z. 32), hat er zumindest einen Entschluss gefasst, nämlich seine Familie und Tochter zu verteidigen. Ferdinand ist, wie bereits erwähnt wurde, etwas zurückhaltender in seiner Auflehnung gegen den Präsidenten, seinen Vater. Viel ängstlicher zeigt sich jedoch Millers Frau, die nur die Gefahr sieht und zuletzt bleibt Luise, Millers Tochter, sofern sie anwesend ist (wovon man aber ausgehen kann). Sie sagt gar nichts, wahrscheinlich hält sie sich in der Nähe ihres Vaters oder ihres Geliebten Ferdinand auf, um nicht mit dem Präsidenten konfrontiert werden zu müssen.

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