In dem Roman „Das Parfüm“ von Patrick Süskind geht es um den Franzosen Jean-Baptiste Grenouille, der am 17.07.1738 in Paris als Sohn einer Fischverkäuferin geboren wird. Die Mutter hatte schon vier Totgeburten und rechnet deshalb nicht damit, dass ihr Kind die Geburt überleben würde. Nachdem sie das Kind geboren hat, wird sie ohnmächtig. Als sie ihr Bewusstsein wiedererlangt, schreit das Kind und sie wird, weil sie das Kind sterben lassen wollte, zum Tode verurteilt. Der auf den Namen „Jean-Baptiste“ getaufte Junge wird zunächst von der Amme Bussie versorgt, die ihn aber zurück ins Kloster von Saint-Meri gibt, weil er ihr unheimlich vorkommt und nicht nach einem Kind riecht. Pater Terrier, Mönch in dem Kloster, hält das für Unsinn und nimmt Grenouille kurzzeitig auf. Doch bald bemerkt auch er, dass das Kind nicht riecht und will ihn schnellstens wieder loswerden. So lebt Grenouille bei Madame Gaillard, die noch andere Kinder aufzieht. Als Grenouille acht Jahre alt ist, erhält Madame Gaillard kein Geld mehr vom Kloster und gibt den Jungen daraufhin an den Gerber Grimal ab, der ihn für gefährliche Arbeiten einspannt. Da sich Grenouille alles gefallen lässt und gegen übertragbare Krankheiten (Milzbrand) immun wird, darf er täglich eine Stunde machen, was er will. Der sprachfaule aber olfaktorisch hochbegabte und interessierte Grenouille versucht, alle Gerüche einzufangen und speichert sie in seinem Gedächtnis ab. Einmal riecht er einen wunderbaren, ihm bisher völlig unbekannten Duft, dem er nachgehen muss. Dieser Duft kommt von einem Mädchen und Grenouille will den Geruch ganz für sich allein haben. Er erwürgt das Mädchen und erfasst mit Hilfe seines stark ausgeprägten Geruchssinns alle Düfte von ihr.
Nachdem er Giuseppe Baldini sein Talent als Parfumeur bewiesen hat, stellt ihn dieser als Lehrling ein. Grenouille kreiert Hunderte edler und einzigartiger Parfums für Baldini, der damit viel Geld verdient, indem er die Düfte als seine Erfindungen ausgibt und erfolgreich verkauft. Mit 18 Jahren darf Grenouille Baldini verlassen und beschließt, nach Grasse, einer französischen Parfumeur-Stadt, zu gehen. Er will sich dort neue Techniken aneignen, mit denen er noch bessere Parfums entwickeln kann. Auf dem Weg dorthin findet er den Menschengeruch aber immer abscheulicher und meidet den Kontakt zu Menschen. So geht er bis zum Zentralmassiv, wo er in völliger Einsamkeit sieben Jahre in einer dunklen Höhle lebt, die sich in einem Berg, dem Plomb du Cantal, befindet. Nachdem er sich dort seine eigene „Geruchswelt“ geschaffen hat, die er in Tagträumen erlebte, bekam er plötzlich Angst, als er in einem seiner Tagträume merkte, dass er nicht riecht, keinen Menschengeruch besitzt. Mit dem Vorhaben, einen eigenen Menschenduft zu kreieren, kehrt er in eine Stadt zurück, wo die Menschen aufgrund seines verwilderten Aussehens vor ihm flüchten. Ein Wissenschaftler, der Marquis de la Taillade-Espinasse, nimmt ihn zu Forschungszwecken mit nach Montpellier. Der Marquis will am Beispiel Grenouille seine Theorie beweisen, wonach der Mensch, je mehr er zur Erde hin lebt, Schäden durch ein „Erdengas“ davonträgt.
Für Grenouille ergibt sich in Montpellier die Möglichkeit, ein Parfum zu mischen, das ihm „Menschenduft“ verschafft und bewirkt, dass die Leute ihn beachten. Aber er will mehr – er will, dass sie ihn lieben und dass er die Macht über sie bekommt. Um ein solches Parfum herzustellen muss er jedoch noch einige Techniken erlernen und geht deshalb (nach einem Jahr Aufenthalt in Montpellier) nach Grasse, der Parfumeur-Stadt, in die er schon früher einmal reisen wollte. Dort wird Grenouille Geselle bei Madame Arnulfi und entwickelt in ihrer Parfumerie mehrere Düfte, mit denen er die Menschen entweder dazu bringt, ihn zu lieben oder ihn zu hassen oder zu ignorieren. Keiner dieser Düfte ist jedoch so perfekt, dass er die völlige Kontrolle über die Menschen bekommt. In Grasse bemerkt er einen Duft, der dem des jungen Mädchens aus der Rue de Marais in Paris ähnelt, welches er getötet hat. Auch dieser Duft entstammt einem jungen Mädchen, das Laure Richis heißt. Er wartet jedoch noch einige Jahre, bis sich der Duft vollkommen entfaltet hat. Doch bis dahin tötet er 24 junge Mädchen, und hüllt sie jedes Mal in Tücher, um ihren Duft einzufangen und später für das „Macht-Parfum“ zu verwenden.
Als er Laure Richis, die Tochter von Antoine Richis, tötet, kommt man ihm auf die Schliche und weist ihm die Morde durch Zeugenaussagen und Auffinden der „Duft-Tücher“ nach. Er wird zum Tode verurteilt, doch bei seiner Hinrichtung sprüht sich Grenouille mit seinem fertigen Parfum ein und die Leute beginnen plötzlich nicht nur ihn, sondern auch sich gegenseitig zu lieben. Ein gewaltiges Bacchanal findet auf dem Marktplatz statt, bei dem Fremde öffentlich kopulieren und Grenouille in ihrer Blindheit freilassen. Am nächsten Tag ist allen das Vorgefallene so peinlich, dass sie den Gesellen Druot als Mörder verurteilen, damit die Angelegenheit schnellstens in Vergessenheit gerät. Jean-Baptiste Grenouille kehrt nach Paris zurück, genauer gesagt an seinen Geburtsort, einen ehemaligen Friedhof, wo er sich zu einigen Wegelagerern ans Lagerfeuer setzt. Er überschüttet sich vor ihnen mit seinem Parfum, und die Leute sind so verrückt nach ihm, dass sie ihn in Stücke reißen und auffressen.
Kommentar hinterlassen