„Das Parfum“ (Patrick Süskind): Charakterisierung von Baldini

Aufgabe: Charakterisieren Sie die Figur Baldini in Süskinds Roman „Das Parfüm„.

Patrick Süskind wurde am 26. März 1949 in Ambach am Starnberger, als Sohn des Schriftstellers und Journalisten W. E. Süskind geboren.

Nach dem Abitur hat Süskind von 1968-1974 Mittlere und Neue Geschichte in München studiert und in Aix-en-Provence. Nach seinem Studium ist der frankophile Autor nach Paris gezogen und hat Kurzgeschichten, Exposées und Drehbücher geschrieben. Richtig bekannt ist Süskind mit dem 1980 entstandenen Theaterstück „Der Kontrabass“ geworden, der 1981 in München uraufgeführt wurde. Ein Welterfolg ist Süskinds Debütroman „Das Parfum“ geworden, der 1985 veröffentlicht wurde. Von der Literaturkritik gefeiert, sind innerhalb eines Jahres 400 000 Exemplare verkauft worden. 1987 hat er den Gutenberg-Preis des 7. frankophonen Buchsalons in Paris für den Roman „Das Parfum“. Heute lebt der äußerst publikumsscheue Autor in München und Paris.

Der Roman „Das Parfum“ spielt im 18. Jahrhundert in Frankreich. Er handelt von Jean-Baptiste Grenouille, einem 26 fachen Mädchenmörder, der am 17. Juli 1738 in Paris geboren wurde. Als sechsjähriger Waise, hat er schon seine Umgebung olfaktorsich vollständig erfasst. Grenouille, der nie geliebt und zum Außenseiter der Gesellschaft gemacht wird, kommt im Alter von 26 Jahren in Paris ums Leben.

Im Folgenden möchte ich eine wichtige Person, der Parfumeur Baldini charakterisieren, der Grenouille 3 Jahre seines Lebens begleitet hat. Er taucht zum 1. Mal im Kapitel 9 auf.

Giuseppe Baldini, der größte Parfumeur von Paris, ist 60 Jahre alt und wohnt kinderlos mit seiner Frau Teresa in einem vierstöckigen Haus auf der Brücke Pont au Change, dort, wo sich die feinsten Geschäfte von Paris befinden. Baldini, der immer von einer Wolke des Frangipaniwasser umgeben ist, trägt bei seiner Arbeit eine silberbepuderte Perücke und einen blauen goldbetressten Rock. In seinem Haus, das vom Keller bis zum Dachboden mit Düften durchdrängt ist, herrscht totales Chaos, deshalb nimmt wahrscheinlich auch die Zahl seiner Kunden ab. Baldini ist längst kein großer Parfumeur mehr. Zu Anfang seiner Karriere ist er erfolgreich gewesen und hat Düfte kreiert, die er entweder geerbt oder gekauft hat. Er hat sein ganzes Leben lang betrogen. Baldini ist jetzt zu alt, er hat keine Ideen mehr um Düfte zu kreieren, auch seine Nase ist verbraucht; außerdem hat er auch kein Gefühl mehr für die neuen Moden und Geschmäcker der Menschen. Bei jedem neuen Versuch einen neuen Duft zu kreieren, sitzt er stundenlang an seinem Schreibtisch und wartet auf eine Eingebung, aber vergebens. Die Anstrengung endet jedes Mal in einem Schreien und Weinen am Schreibtisch. Auch bei dem Versuch das Parfum „Amor und Psyche“ seines Feindes Péllissier zu kopieren, nur um den Auftrag zubekommen eine spanische Ziegenhaut des Grafen Verhamont zu beduften, hat er keinen Erfolg. Baldini versucht immer wieder zu betrügen, obwohl es eigentlich gegen seine Lebenseinstellung verstößt. Baldini schwört auf die alten Zunftrechte, bei der seiner Meinung nach Betrüger wie Péllissier keine Chance hätten und das Patent entzogen bekämen. Außerdem ist er gegen die Aufklärung des 18. Jahrhunderts, hat eine pessimistische Weltanschauung und ist kritisch gegenüber modernen, aufgeklärten Menschen eingestellt. Er ist so verbittert, neidisch und voll Hass gegen seinen Konkurrenten Péllissier, der immer größer wird; er kann nicht verstehen, wie ein solcher Mann, der kein gelehrter Parfumeur- und Handschuhmeister ist, überhaupt Erfolg haben kann. Kurz vor der Bekanntschaft mit Grenouille überdenkt er seine Situation und will sich zur Ruhe setzten. Er möchte mit seiner Frau nach Italien auswandern, um dort bis zu seinem Tod in Messina zu leben. Baldini belügt sich selber, denn er gehe ja aus freien Stücken weg und nicht aus Angst zu Grunde zu gehen und will, dass seine Konkurrenten die Wahrheit nicht erfahren.

Doch durch das Kennenslernen von Grenouille wittert er eine zweite Chance. Diese zweite Chance sieht er in dem jungen, olfaktorischbegabten Gerberlehrling Grenouille. Grenouille, der ihm die Häute für den Grafen Verhamont bringt, fragt, ob Baldini ihn als Lehrling aufnehmen könne. Baldini ist verdutzt und macht sich über den kleinen Jungen lustig. Aber er bekommt es mit der Angst zu tun, als ihm Grenouille auf den Kopf zusagt, dass er das Ziegenleder und er dafür das Parfum „Amor und Psyche“ von Péllissier benutzen will. Als Baldini ihn fragt, woher er das weiß, antwortet Grenouille, dass er und sein Taschentuch nach dem Parfum riechen würden. Grenouille beteuert immer wieder, dass er Parfums mischen und ein viel besseres Parfum als das von Péllissier herstellen könne. Baldini weiß nicht, ob er es mit einem Dieb oder einem Talent zu tun hat. Typisch für seinen Charakter stimmt er zu, als Grenouille ihn darum bittet, die Formel von „Amor und Psyche“ zusammenmischen zu dürfen, denn Baldini möchte sowieso das Geschäft verkaufen und somit kann er dem Jungen noch eine Lektion erteilen, dass man das Mischen von Parfum mit seinen komplizierten Verfahren erlernen müsse. Eigentlich will Baldini dadurch nur Selbstbestätigung erfahren und somit sein gescheitertes Leben verdrängen. Doch als es Grenouille gelingt das Parfum einfach nach Gefühl herzustellen, ohne zu Hilfenahme von komplizierten Verfahren, kann Baldini sein Glück gar nicht fassen. Dies zeigt, dass der angeblich so gläubige Parfumeur in Wirklichkeit Hochstapler ist und nicht an seinen moralischen Grundsätzen festhält, da er sogar abends vergisst zu beten. Er will sich das Talent von Grenouille zu Nutze machen, mit Hilfe von ihm seinen Traum erfüllen, wieder ein großer Parfumeur zu werden und seine Konkurrenten ausstechen. In den nächsten 3 Jahre stellt Grenouille immer wieder neue Parfums her, eines erfolgreicher als das andere.

Nach 3 Jahren wird Grenouille schwer krank, er bekommt die Masern. Baldini, der schon immer einen Ekel gegen Grenouille verspürt hat, bekommt Angst sein Talent zu verlieren und verlegt ihn deshalb aus einer Kammer im Keller in die obersten Stockwerke des Hauses und bezahlt sogar hohe Arztkosten. Baldini ist fast verzweifelt und deprimiert, als der Gesundheitszustand von Grenouille immer schlechter wird; er gibt den Kranken auf und wartet auf dessen Tod. Plötzlich verbessert sich zur Überraschung von Baldini der Gesundheitszustand von Grenouille und im Verlauf einer Woche wird er wieder gesund. Baldini überreicht Baldini den von Grenouille verlangten, Gesellenbrief, damit dieser seine standesgemäße Wanderschaft antreten kann; jedoch nur unter der Bedingung, dass Grenouille nie wieder Paris betreten und niemanden etwas über die vergangenen 3 Jahre erzähle wird.

Baldini, inzwischen Europas größter Parfumeur, steht auf der Pont au Change und beobachtet wie die Seine von ihm weg schwimmt bzw. sein ganzes Leben einfach so davon schwimmt, und stürzt mit seiner Frau und dem Haus in den Fluss. Man hat keine Leichen oder sonstige Reste des Hauses gefunden.

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2 Kommentare

  1. Sehr geehrte ***,
    wo haben sie eigentlich Deutsch gelernt, sind sie denn in einer Zigeunerfamilie in den Wäldern Brandenburgs aufgewachsen.
    Ich bedanke mich vielmals für die in dem schlecht verfassten Text übermittelten Informationen, da ich zu faul bin das Buch zu lesen.
    #nofront

    Mfg
    Ihr Adolf

    1. Zu faul, um das Buch zu lesen? Da wäre Ihr Namenspatron aber überhaupt nicht stolz auf Sie gewesen, dass Sie die deutschen Tugenden so mit Füßen treten.

      Ach ja, bevor Sie hier Volksverhetzung betreiben und die Deutschkenntnisse anderer beurteilen, setzen Sie sich doch lieber noch einmal hin und korrigieren Ihren eigenen, vor Fehlern strotzenden Kommentar.

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