Ecofarming: Beschreibung – Erklärung – Bewertung

Beschreibung:

  • Landnutzungsform in den Entwicklungsländern der inneren Tropen
  • Feldbau, Tierhaltung und Holzproduktion werden zu einem integrierten System vereinigt
  • interner Stoffkreislauf zwischen Feldbau, Tierhaltung u. Holzproduktion
  • Bodenfruchtbarkeit soll erhalten bzw. gesteigert werden
  • ausreichende Produktion von Grundnahrungsmitteln soll gewährleistet werden
  • soziale und ökonomische Situation der Kleinbauern soll verbessert werden
  • Feldbau soll an ökologische Bedingungen angepasst werden, um teuren Mineraldünger und Pestizide einsparen zu können
  • Feldbau soll aus Mischkulturen bestehen (Grün- & Stallmistdüngung)
  • Subsistenzwirschaft; daher primär zur Selbstversorgung der kleinbäuerlichen Betriebe (als wirkungsvolles Mittel gegen die Probleme des hohen Bevölkerungswachstums)
  • Stallviehhaltung, um Weideland einzusparen und für den Ackerbau zu nutzen
  • Brenn- und Bauholz soll selbst produziert werden

Erklärung:

  • Anbau von Grundnahrungsmitteln alleine (z. B. Soja) oder zusammen mit anderen Pflanzen (z. B. Mais u. Bohnen) auf verschiedenen Feldern
  • die Felder sind auf mehrere Treppenstufen verteilt angelegt und etwa gleich breit (bspw. 10 m), allerdings nicht zu groß, damit alle Felder direkt hintereinander bequem bewirtschaftet werden können
  • zwischen den einzelnen Treppenstufen werden Bäume gepflanzt um zum einen die Erosionsgefahr zu vermindern (also ein Abrutschen der Treppenstufen auf untere zu verhindern) und zum anderen als Schatten- und Nährstoffspender – die ursprüngliche Landschaft wird also partiell in das Ecofarming miteinbezogen
  • Mulch (Pflanzenreste und Laub) wird den meisten Feldern beigefügt (=preiswertes Düngemittel) auf einem speziellen Feld werden Pflanzen angebaut, die später zur Gründüngung (Mulch) verwendet werden
  • folgende Produkte decken den Grundbedarf an Nahrungsmitteln im Großen u. Ganzen ab:
    • Bananen
    • versch. Hirsearten (Sorghum, Pennisetum)
    • Mais, Bohnen
    • Kaffee
    • Soja

Bewertung:
Nach meinem bisherigen Wissensstand über die landwirtschaftliche Nutzung des Bodens im tropischen Regenwald halte ich die Nutzungsform „Ecofarming“ am geeignetsten für die Kleinbauern. Sie ermöglicht es dem Bauern im Gegensatz zur shifting cultivation seinen Wohnsitz beizubehalten und sich auf eine bestimmte Fläche von Feldern zu konzentrieren. Die sinnvolle Integration der natürlichen Vegetation in die landwirtschaftliche Nutzung ist nicht nur kostensparend, sondern auch aus ökologischer Sicht besser als die bei der shifting cultivation praktizierte Brandrodung. Der Boden wird durch den Anbau von Mischkulturen nicht einseitig beansprucht und behält so seinen Nährstoffgehalt. Höhere Erträge sichern dem Bauern nicht nur genügend Nahrungsmittel zu, sondern stärken zudem noch seine Wirtschaftskraft, da er Überschüsse (die hier wahrscheinlicher sind als bei der s. c.) ggf. verkaufen kann.

Ein weiterer Vorteil ist, wie ich finde, die große Selbstständigkeit, mit der die Kleinbauern den Anbau betreiben können. Angefangen bei der Holzproduktion bis hin zur Düngung durch Grünpflanzen aus eigenem Anbau. Auch Tierhaltung ist für den Landwirt leichter zu bewältigen, indem er das Vieh in Ställen hält und somit Land und Zeit einsparen kann.

Alles in allem halte ich das „Ecofarming“ für eine gute Möglichkeit, den niedrigen landwirtschaftlichen Erträgen in kleinbäuerlichen Betrieben entgegenzuwirken, weil diese Variante einerseits sehr ökologisch ist und zweitens viele überzeugende Vorteile in wirtschaftlicher Hinsicht bietet.

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