„Nora“ (Henrik Ibsen): Welche Person im Drama finden Sie sympathisch?

Aufgabe: Welche Person im Roman „Nora – Ein Puppenheim“ finden Sie sympathisch?

In dem Drama „Nora“ von Henrik Ibsen besitzen, wie ich finde, viele Personen sympathische Eigenschaften. So zeigt sich Helmer nicht nur von seiner erzieherischen Seite, sondern behandelt die anderen Personen (Nora, Gäste) überwiegend nett. Besonders Nora gegenüber ist er meist sehr freundlich, auch wenn er zuweilen etwas barsch reagiert (S. 6, Z. 13: „Stör mich nicht!„). Andererseits zeigt er auch seine spendable Seite (S. 7, Z. 18: „Da! (Gibt ihr einige Scheine.)„), obwohl er eigentlich immer auf Sparsamkeit bedacht ist. Auch dem Vorschlag Noras, Frau Linde eine Stelle in der Aktienbank zu verschaffen, stimmt er – ohne sie zu kritisieren – zu (S. 26, Z. 21/25f: „Das wäre nicht unmöglich. / Nun, dann kann ich Ihnen höchstwahrscheinlich eine Anstellung verschaffen –„).

Auch Nora halte ich für sympathisch, da sie ihrer Jugendfreundin Christiane Linde eine Arbeitsstelle verschaffen möchte.

Am sympathischsten von allen Personen ist mir persönlich jedoch Frau Linde . Sie übt zwar auch Kritik an Nora (S. 16, Z. 31/35f: „[…] die du selbst die Mühen und Beschwerden des Lebens so wenig kennst. / […] das bisschen Handarbeit und dergleichen – Du bist ein Kind, Nora!„), stellt damit aber zum einen – richtigerweise – fest, wie Nora sich teilweise benimmt („Du bist ein Kind…„) und zum anderen handelt es sich dabei um ihre Vorstellung davon, was Nora schon in ihrem Leben durchmachen musste. Da sie nichts von Noras Unterschriftenfälschung weiß, äußert sie sich häufig unwissend zur Sache (Bsp. S. 20, Z. 1: „Willst du’s ihm [Torvald] niemals sagen?„). Trotzdem finde ich ihr Verhalten insgesamt sehr taktvoll, insbesondere, weil sie offen und ehrlich spricht (S. 15, Z. 22-23: „Ich hielt es für meine Pflicht, seinen [Heirats-] Antrag anzunehmen.„), aber mit niemandem in Streit gerät. Sie beteuert, dass sie immer nur ihrer Mutter und ihren Brüdern helfen wollte und dass sie – vielleicht auch unbewusst – für Nora eine Art Lichtblick im anstrengenden Familienalltag darstellt, ist ein weiterer Aspekt, weshalb ich Frau Linde für sympathisch halte.

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